Vom Obstbaumschnitt zur Kompostierung – ein Kurs für jede Gartenlage
Wie und wann schneide ich welchen Obstbaum? Was ist beim Absägen eines Astes zu berücksichtigen und zu bedenken? Was kann ich kompostieren und welche Schritte sind in dem Prozess nötig? – Obstbaumschnitt, Holzgewächse im Nutz- und Ziergarten, Kompostwirtschaft – das waren die Themen des dreitägigen Workshops. Schon am ersten Tag zeigte sich, dass eben alles zusammenhängt und immer wieder vermischten sich die Fragen, die Thomas Gilges-Klemt geduldig und mit viel Erfahrungswissen beantwortete. Zu Beginn eines jeden Tages saßen die Teilnehmer erst einmal mit einer Tasse Kaffee und vielen Fragen am Tisch. Der Landschaftsplaner aus Berlin blieb keine Antwort schuldig. Wohldosiert und immer mit Bezug zur Praxis erhielten die Teilnehmer anschauliche Antworten; dabei wurde wie nebenbei auch der theoretische Hintergrund im gemeinsamen Gespräch erkundet. Schließlich, und auch das war an jedem Tag gleich, entstand bei allen Anwesenden der Drang, das Erfahrene praktisch anzuwenden. Das Gelände des Aktiv-Hofs gab genügend Gelegenheit dazu, und während das erste Apfelbäumchen noch sehr zaghaft und mit vielen Rückfragen beschnitten wurde, kletterten einige Teilnehmer am nächsten Tag hoch in die Bäume und sägten Äste ab, durchforsteten Rhododendren nach Totholz, entschieden darüber, ob ein Busch/ein Baum ganz entfernt werden müsse und welcher Baum hochgeastet werden solle, damit mehr Licht in den Garten kommt. Wie man mit Rasenschnitt dem Girsch zuleibe rückt, dass die durch Kompostierung gewonnene Erde gut riecht, welch Wunderwerk ein gesunder Erdboden ist – dies und vieles mehr konnte die Gruppe am letzten Tag erleben.
Die Atmosphäre war an allen Tagen wunderbar entspannt, der Regen des ersten Tages wurde durch viel Sonnenschein an den beiden übrigen wettgemacht. Teilnehmer, die sich zunächst nur für den Obstbaumschnitt interessiert hatten, kamen auch zu den darauf folgenden Themen wieder. Zu erleben, wie die eigene Handlungssicherheit wächst, wie Gemeinschaft sich im Tun entwickelt, weckte den Wunsch nach mehr. Bei der Arbeit war bereits die Idee zu einem Kurs im Sensen und Dengeln entstanden (hierfür suchen wir Menschen, die das Handwerk beherrschen), und in der Abschlussrunde wurde ein weiterer Baumschnittkurs für den Herbst 2016 vereinbart.