Blickpunkt November 2023 – Bissendorf for future?
Eigentlich hätte es wie Donner schallen müssen:“Letzte Warnung an die Menschheit“ stand auf der ersten Folie des Vortragenden, den die Gruppe ‘ Melle for future‘ ins Solarlux-Zentrum eingeladen hatte. Hier waren neue Begriffe zu hören. „Wir reden nicht mehr von der Klimakrise, wir reden vom beginnenden Klimazusammenbruch.“ Sein Arbeitsgebiet – das der jahrzehntelangen Forschung der Meeresbiologie, insbesondere der Korallenriffe – bezeichnet der Referent Dr. Udo Engelhardt heute als ‚Klimakommunikation‘.
Nachdem er erlebt hat, dass sich aus den jahrelang von ihm ‚nach oben‘ übermittelten Ergebnissen seiner Forschung keine Verbesserung , wohl aber eine kontinuierliche Verschlechterung der Situation zeigte, liegt sein jetziger Arbeitsschwerpunkt nicht mehr auf der Forschung sondern auf der Übermittlung von Fakten: „Unsere Institutionen sind von Lobbyisten zersetzt, die da oben schaffen es nicht! Es braucht eine Bewegung von uns allen!“ Doch wohin sollen wir uns bewegen?
In Bissendorf dreht sich seit einiger Zeit vieles um die Bodennutzung, vor allem um die Nutzung landwirtschaftlicher und/oder naturbelassener Flächen. Aus einigen werden Gewerbegebiete (Natberger Feld, Natberger Heide in Planung), andere sind zu Baugebieten erklärt oder werden geplant (Wissingen, Bissendorf, Schledehausen) und seit Neuestem sollen Flächen für die Erzeugung von regenerativem Strom (Himbergen) genutzt werden.
„Die Entscheidungen ehrlich bis zu Ende denken“ ist die Aufforderung von der Initiative „Bredberg bleibt grün“. Und: Die Entwicklungen in Bissendorf in Zusammenhängen denken und gestalten, möchte ich aus den Anliegen unserer Vereinsarbeit ergänzen. Wo will Bissendorf als Ort sich hin entwickeln? Vorstadt /Schlafstadt von Osnabrück, zukunftsfähige Gemeinde mit gemeinschaftlichen Anliegen und Konzepten, die der Förderung zukunftsfähiger Lebensverhältnisse dienen? Und: Was ist förderlich von dem, was alles möglich ist?
Klimaschutz braucht gemeinschaftliche Verantwortung, den Rückhalt aus der Gesellschaft.
In Melle gibt es die Initiative ‚Melle for future‘. Warum nicht auch solch ein Zusammenschluss verschiedenster Initiativen in Bissendorf? Neben dem Blühband zum Schutz der Pflanzenvielfalt und der Insekten, an dem viele Menschen im Landkreis seit Jahren arbeiten, könnte auch ein Bündnis von Melle über Bissendorf nach Osnabrück zum Schutz der Menschen entstehen. Denn – und hier das letzte Zitat aus dem genannten Vortrag: „Klimaschutz=Naturschutz=Menschenschutz“.